Sehenswerte Orte
Kirche und Kirchplatzbebauung
Seit Jahrhunderten bildet der Raum rund um die Kirche mit der kreisförmige Anordnung der Fachwerkhäuser und dem Alten Pfarrhaus den Mittelpunkt. Die Kirche wurde auf felsigem Untergrund auf einem Höhenrücken nördlich des Oetternbachs errichtet und mit einer Wehrmauer umgeben. Sie diente den Bewohnern als Zufluchtsstätte bei kriegerischen Konflikten. Heute ist Heiden die einzige Kirchenburganlage in Lippe.
Die Kirche
Der Bau einer ersten Kirche kann durch Fundamentreste auf ca. 950 – 1025 n. Chr. eingeordnet werden. Der älteste erhaltene Gebäudeteil ist der romanische Kirchturm, der 1100 -1150 errichtet wurde. Der gedrehte Turmhelm ist ursprünglich von 1594 und musste 1663 nach einem Brand wieder aufgebaut werden.
Im gotischen Stil entstand die große dreischiffige Hallenkirche von 1380. Insgesamt vier Mittelpfeiler aus Sandsteinquadern tragen das Deckengewölbe und die Stützbögen. Die schmalen hohen Fenster mit gotischen Spitzbögen lassen viel Tageslicht in das Kirchenschiff – insbesondere in den Chorraum. In der insgesamt schlichten Kirche sind beeindruckende Ausmalungen wie die Darstellung der Apostel zwischen den Fenstern im Chorraum erhalten. 2012 wurde der Innenraum der Kirche renoviert und die Wandmalereien restauriert.
Die Glocken
Die größte und jüngste der drei Glocken im Kirchturm wurde im Jahr 1466 gegossen. Sie trägt die Inschrift (übersetzt aus dem Lateinischen): "Die Toten betrauere ich, die Lebenden rufe ich, die Blitze breche ich" in gotischen Minuskeln. Die beiden anderen Glocken sind wesentlich älter: die mittlere und älteste Glocke stammt aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, die kleinste Glocke wurde um 1300 gegossen. Beide tragen ebenfalls lateinische Inschriften.
Heidi und Ben stellen die Glocken im Rahmen der Kinderkirche vor
Kirchplatzbebauung
Die Fachwerkhäuser im nördlichen Teil um die Kirche wurden in der Zeit von 1600 bis 1732 errichtet. Sie beherbergten früher eine Gaststätte, Weberei, Schneiderwerkstatt, die Kantorschule und eine Küsterschule. Heute sind es Wohnhäuser. Das älteste Gebäude ist die Marktstraße 20.
Zu der Kirchplatzbebauung gehört auch das Alte Pfarrhaus. Zu Errichtungszeiten war es das einzige aus Stein gebaute Haus in Heiden. Es entstand Ende des 16. Jahrhunderts und wurde im 18. Jahrhundert um den Teil aus Fachwerk erweitert. Damals stand es dem Pastor als Wirtschaftshof zu, zu dem auch ein Backhaus, ein Baumhof, eine Baumschule, ein großer Garten und eine Scheune gehörten. Bis 1964 lebte der Pastor in dem Haus.
Um die Kirche wachsen heute 25.000 Krokusse, gepflanzt von den Blumen- und Gartenfreunden. Ein besonders beeindruckendes Bild, wenn diese im Frühjahr blühen.
1000 jährige Linde
Dieses Naturdenkmal steht hinter dem Alten Pfarrhaus. Ursprünglich bestand die heutige Linde aus 13 einzelnen Bäumen und wurde vor Jahrhunderten als Gerichtslinde genutzt. In der jüngeren Vergangenheit wurde sie als Tanzlinde bekannt.
Blick vom Rotenberg und Wanderwege
Um die bedeutendsten Orte in Heiden kennen zu lernen gibt es verschiedene Rundwanderwege: A1, A2 und ein eigens entwickelter Dorfrundgang.
Der Dorfrundgang ist ca. 3,5 km lang und beginnt auf dem Marktplatz. Zudem führen der Wappenweg und der Residenz-Weg durch Heiden:
Wappenweg
Wandern rund um Lage mit 36,7 km Länge
Schwierigkeitsgrad: mittel
Höhenmeter: 480 m
Residenz-Weg
Rundweg um Detmold mit 57,2 km Länge
Schwierigkeitsgrad: schwer
Höhenmeter: 1167 m
Pilgern in Lippe
Rundweg durch Lippe mit 162 km Länge
Heiden ist ein Exkurs des Pilgerweges. Pilger finden an der Kirche auch einen Pilgerstempel.
Die Broschüre für den Rundgang können sie hier als PDF herunterladen
Liegebank mit tollem Blick
Die Liegebank für mehrere Personen lädt ein zur Rast.
Dabei hat man einen tollen Blick über Heiden.
Ehrendenkmal für Kriegsopfer
Ende des 19. Jahrhunderts wurde ein relativ einfaches Denkmal für die Kriegsopfer von 1870/71 errichtet.
Ein weiteres eindrucksvolleres Denkmal aus Sandsteinquadern erinnert an die Kriegstoten und -vermissten aus dem ersten Weltkrieg. Insgesamt 84 Männer aus Heiden, Hedderhagen und Heßloh. Auf drei Tafeln sind die Namen der Opfer in Stein gemeißelt.
1960 wurde der Platz umgestaltet und zwei schlichte Steintafel mit den Namen der Opfer des 2. Weltkrieges ergänzt. 185 Personen kamen zu Tode oder wurden vermisst.
Mitfahrbank
Die Idee der Mitfahrbank ist nicht neu, dafür aber unkompliziert und verbindet Menschen. An der Bank am Berkenkamphaus kann markiert werden, wenn man nach Lage, Detmold oder Lemgo möchte und kann sich so mitnehmen lassen. Also einfach Platz nehmen und den Wunschort markieren. Eine freundliche Autofahrerin oder ein Autofahrer nimmt Sie dann mit.
Hinweis: die Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr und Autofahrer werden gebeten Kinder ohne Begleitung Erwachsener nicht mitzunehmen.